Einladung zur Vernissage zur Gruppe "Leuchtstoff"
Eröffnung: Freitag, 4. Februar 2022, 17.30 Uhr in unserer Galerie, Bergstr. 32, 58256 Ennepetal

Wir sehen Videos und Installationen, die aus Sprachvorlagen entstanden, von Sprache begleitet werden oder Sprache thematisieren.

Folgende Werke werden gezeigt:

Babylon (Videoinstallation aus 7 bis 9 Smartphones)

Mündermassen murmeln Mißverständliches. Die Videoaufnahmen zeigen Großaufnahmen von sprechenden Mündern, die sich vervielfältigen und in teilweise verständlichen Sprachfetzen durcheinanderreden.
Ein elektronisches Lautgedicht oder babylonische Sprachverwirrung?

Janus (Installation aus 6 Monitoren)

Janus der römische Gott symbolisiert die Dualität in den ewigen Gesetzen, wie etwa Schöpfung/Zerstörung, Leben/Tod, Licht/Dunkelheit, Anfang/Ende, Zukunft/Vergangenheit, Links/Rechts usw. Wir sehen Köpfe, Hände und Beine, die in entgegengesetzte Richtungen agieren und hören dabei in einem inneren Monolog die hingeflüsterten Gedanken der Agierenden.

Lethe (Monitor/Schrift)

Eine Trilogie des Vergessens: Das verschwindende Gesicht. Die vergangenen Bilder. Das verwilderte Gedicht.
Entstanden nach dem gleichnamigen Gedicht von TJ Dema (Haus der Poesie/Berlin)

Menetekel (Videoprojektion)

In Datennetzen hat sich ein Netzjargon mit Akronymen und Emoticons als fester Bestandteil der Netzsprachkultur etabliert.
Die vorliegende Arbeit beinhaltet eine Auflistung dieser verbindenden Abkürzungen und Akronyme und präsentiert somit eine neue Schreib/Sprechkultur die schon in der frühen elektronischen Kommunikation geboren wurde und dort für Zusammenhalt sorgt.

Onomatopoesie (Videorückprojektion)

Ein Audio/Video Experiment mit der sprachlichen Nachahmung von außersprachlichen Schallereignissen, wie sie in Comics verwendet wird. Eine Videovertonung, die sich der Betrachter laut vorlesen muss.

ZAZEN (Videoprojektion)

Eine Bildchirmmeditation über Haikus, die hier aus den Zahlenfolgen von IP-Adressen der Top-Ten Webseiten generiert wurden. Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform und gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt.

©Leuchtstoff