2012 Höhlenkunst

„Höhlenkunst – STARKE ORTE 2012“

Eröffnung der Ausstellung am 27. April 2012 um 17:00 Uhr

Nur eine Kunstausstellung? Nein, vielmehr haben es die Macher dieser 10. Höhlenkunstausstellung zu einem Projekt mit vielen Akzenten gemacht, wobei sie durchaus die Grenzen einer reinen Kunstausstellung überschreiten.

Der KUNSTRAUM-EN mit seinen beiden Kooperationspartnern will mehr als „nur“ eine Ausstellung für zeitgenössische Kunst organisieren. Wobei allein die reine Kunstausstellung es für sich schon in sich hat, haben sich doch 20 Künstler aus der gesamten MetropoleRuhr in der Höhle zusammen gefunden.

Drei Nachwuchskünstlergruppen aus den Schulen des EN-Kreises werden das erste mal Ausstellungsluft schnuppern um sich bei den großen Künstlerkollegen Achtung zu holen.

Künstler außerhalb der Bundesrepublik Deutschland haben sich in die Künstler Vereinsregister der„STARKEN ORTE“ Vereine eingetragen, damit hat die Metropole Ruhr ihre Anziehungskraft wohl bewiesen.

Was als Netzwerk für besonders starke Orte in der Metropole Ruhr begann, zieht nunmehr größere Kreise.Schön. KUNSTRAUM-EN ist stolz mit zu diesem Netzwerk der „STARKEN ORTE“ zu gehören.„Kontraste“ heißt das Thema der nunmehr schon 10.Höhlenkunst Ausstellung, die in diesem Jahr als „Höhlenkunst – STARKE ORTE 2012“ daher kommt.

So wird am Freitag, 27. April, der Kooperationspartner Stadtsparkasse Ennepetal-Breckerfeld nachseiner „KUZO“ Ausstellungseröffnung mit der Jazz-Polizei und seinen Ausstellungs–Besuchern über die Kluterbrücke zur Kluterthöhle pilgern. Heiter, leicht und beschwingt werden diese Besucher zu den schon anwesenden Besuchern stoßen, um dann gemeinsam in dieser Stimmung die Kunstausstellung „Höhlenkunst– STARKE ORTE 2012“ zu eröffnen.

Erster Bürgermeister-Stellvertreter, Johannes Kraft, wird das Grußwort vortragen. Die stellvertretende Direktorin des Lehmbruck Museums Claudia Thümler wird dann die Einführungsredehalten. Frau Thümler wusste auch immer das Besondere dieser Kunstausstellung als Jurorin zu formulieren. Und zu guter Letzt wird für den Veranstalter der erste Vorsitzende des KUNSTRAUM-EN, Werner Kollhoff, die Ausstellung eröffnen.

Und dann geht es auch schon in die Höhle, wo die Künstler sicher auf ihre Aufmerksamkeit warten. 23 Exponate befinden sich auf einem Weg in der Höhle. Das geht von Licht-, Video-, Projekt-, Konzeptkunstbis hin zur Malerei. Diese Ausstellung, die unter dem Thema „Kontraste“ läuft, könnte nicht spannender, inspirierender, aufregender aber auch anregender sein. Neben dem Abweisenden der Naturhöhle gegenüberdem zivilisierten Menschen bilden die Exponate der 20 + 3 Künstler einen packenden Kontrast. Die Höhle wird zur Galerie ohne Grenzen. Es wird ein Erlebnisraum in der die Künstler ihre Geschichten erzählen, die einen packen und mitnehmen.

So hinterfragt der Künstler Johann-Peter Müller-Ante kritisch mit seiner Installation „Mila“ den Umgang mit unserer Umwelt im Zusammenhang mit der Lagerung von Atommüll in der Schachtanlage „Asse“. Da wird einMenschenleben ins Verhältnis mit der Höhle aber auch der Halbwertzeit der Atomstrahlung gesetzt. Was sind die Abermillionen Jahre gegen die paar Jahre eines Menschen? Aktuell hält das ehemalige Salzbergwerk in Niedersachsen nicht das, was es verspricht und muss geräumt werden. Hier zeigt sich Kunst in der sie das politische Geschehen verarbeitet.

Natacha Dimovska aus Belgien mit „Remembering“ bringt uns das Verwobene der menschlichen Lebenswelt näher. Für sie ist die Höhle der Mutterleib in dem wir Menschen jetzt ohne Nabelschnur noch einmal im Inneren des Mutterleibs sein dürfen und erleben können. Ein Schutzraum der uns allen Schutz bringt. Oder Ilse Hilpert, die uns mit ihrem Werk „Spanner UNTERwegs“ das Spannende der Höhle aufzeigt. Da lauert es unter jedem Höhlenvorsprung in Ecken, Senken und Ritzen und wartet nur auf einen Kontakt. Man spürt das prickelnde, reißende, wenn die Phantasie das kribbeln,rascheln und knistern der Spanner wahr nehmen will.

Und es gibt noch etwas Spannendes: Lisy Lyskava wird gegen Ende Mai einen Videofilm drehen, bei dem die Höhle, die Kunstwerke, ausgewählte Musikinstrumente wie Klarinette, evtl. Didgeridoo und Aktionskünstler den Inhalt bilden. Diese und alle anderen Künstler werden an diesem Eröffnungs-Tag anwesend sein um ihre Exponate zubegleiten.

Sicher wird das eine oder andere gute und spannende Gespräch auf seine Teilnehmer warten. Druckfrisch wird es zur Eröffnung auch einen Katalog geben, der für 5 Euro käuflich erworben werden und als Wegweiser oder Erinnerung an diese außergewöhnliche Ausstellung dienen kann

Die Kunstausstellung wird bis zum 2. Juni 2012 von montags bis sonntags in der Zeit von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein. Die Eintrittspreise betragen 4 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder. Führungen durch die Kunstausstellung wird es allerdings nur am Tage der Vernissage geben.

Am 19. Mai 2012 wird der Veranstalter sich dem Aktionstag »Kultur gut stärken« des „Deutschen Kulturrates“ anschließen und mit dem BBK Westfalen eine Forumsdiskussion abhalten. Als Moderator haben wir Stefan Keim vom WDR gewinnen können. Mit hochkarätigen Foristen wird Stefan Keim das Herausgegebene Thema „Wert der Kreativität“ diskutieren. Die Mitglieder des BBK werden an diesem Tage zu einer Höhlenbesichtigung anreisen und sich danach an der Diskussion beteiligen. Diese Aktionstage finden vom 19. Mai bis 21.Mai in vielen deutschen Städte statt, so auch in Ennepetal am 19. Mai im Rahmen der Kunstausstellung „Höhlenkunst - STARKE ORTE 2012“.

Das Begriffspaar Wert und Kreativität birgt sicherlich eine spannende und nachdenkliche Diskussionsgrundlage.

Wir alle haben viel zu verlieren wenn sich unsere Kultur und damit auch die Kunst auf nur wenige Formate reduziert. Hier sind alle Kulturschaffenden aber auchKonsumenten von Kultur aufgerufen ihre Stimmen zu erheben. Aktuell sieht man an dem Fall der Kölner Oper, die evtl. eine komplette Spielzeit absagen muss, wohin das Schweigen jedes Einzelnen von uns führen kann. Hier sollten viele Gespräche geführt werden, auch in Form einer Diskussion, um die Wertigkeit wieder ins rechte Licht zu rücken.

Der 2.Juni bringt uns die Finissage ein kleines Juwel mit dem !Sing-Day of Song. Hier werden unsere Kinder aus den Ennepetaler Schulen und Kindergärten ein wunderbares Repertoire von Liedern vortragen. Unsere„Wassermäuse“ und „Fliednerhäusner“ Kinder werden mit ihren „Höhlengesängen“ damit den würdigen Abschluss dieser Kunstausstellung setzen.

Quelle: Stadt Ennepetal


Hier der Download des Kataloges:

KATALOG